Das Räumwerkzeug dient der schnellen Ausführung von Polygonbohrungen mit einem regelmäßigen Schnitt (Vierkant, Sechskant, TORX®, gezackt, genutet, usw.) in blinden oder durchgehenden Bohrungen.
Ferner können mithilfe des Adapters auf demselben Räumwerkzeug Außenprofile mit regelmäßigem Schnitt realisiert werden.
Das Räumwerkzeug kann auf den meisten Werkzeugmaschinen mit Drehbewegung und traditioneller (Dreh-, Bohr-, Fräsmaschine) oder numerischer Steuerung angebracht werden, weshalb es sowohl senkrecht als auch waagerecht arbeiten kann.
Die Spindel, die zur Aufnahme der Räumnadel dient, ist mit einer bestimmten Neigung im Inneren des Körpers montiert, sodass sie, wenn sie von der Werkzeugmaschine gedreht wird, eine Dreh- und Pendelbewegung auf das Räumwerkzeug überträgt ( siehe Abb.1 )
Die kombinierte Wirkung der Drehung und des von der Maschine und der Pendelbewegung gelieferten Vorschubs, gestatten es der Räumnadel, vorsichtig in das zu bearbeitende Werkstück einzudringen, auf dem zuvor eine Vorbohrung zur Erlangung des gewünschten Profils ausgeführt wurde.
BESCHREIBUNG
Das Räumwerkzeug besteht aus verschiedenen Elementen, die nachstehend beschrieben werden.
A – Körper
Aus vergütetem und gehärtetem Stahl, in dessen Inneren sich Kugellager befinden, welche die aus der Bearbeitung hervorgehenden Lasten aufnehmen können.
B – Spindel zur Aufnahme der Räumnadel
Im Körper montiert und auf Kugellagern drehend, die im Körper selbst angeordnet sind. Im äußeren Teil, der aus dem Körper hervorsteht, befindet sich eine Schraube für die Blockierung der Räumnadel und eine Gewindebohrung für die Befestigung der Mitnahmestange.
C – Kupplungssitz Räumnadel
Besteht aus einem Sitz im Inneren der Spindel zur Aufnahme der Räumnadel, in den die Räumnadel eingeführt wird. Dieser Sitz verfügt über angebrachte Toleranzen, um bei der Bearbeitung eine maximale Präzision zu erlangen.
D – Befestigung an der Werkzeugmaschine
Der Spindel gegenüber befindet sich der mit dem Körper einteilige Schaft für die Befestigung an die Werkzeugmaschine. Das Räumwerkzeug wird mit verschiedenen Schafttypen gefertigt, um an einer großen Auswahl von Werkzeugmaschinen angebracht werden zu können:
> C-Zylinderschaft
> CM-Morsekegel
> Schaft ISO – DIN 69871 / DIN 2080
> VDI-Schaft
> HSK-Schaft
E – Mitnahmestange
Besteht aus einer mitgelieferten Stahlstange, die in einer vorgesehenen Bohrung auf der Spindel zur Aufnahme der Räumnadel angeschraubt wird.
Für bestimmte Räumarbeiten wird die Verwendung der Mitnahmestange empfohlen. Auf diese Weise wird während des Räumvorgangs die perfekte Geradheit des Gegenstandes gewährleistet.
Ferner ist die Anwendung der Stange unerlässlich, wenn das zu bearbeitende Werkstück eine genaue Ausrichtung des Gegenstandes verlangt, die mit dem Räumen erreicht werden muss.
Bei einer Bearbeitung mit der Drehmaschine muss die Stange in eine auf der Spindel der Drehmaschine vorhandene Gabel eingefügt werden. Bei einer Bearbeitung mit einer Fräse oder einem Bohrer wird die Stange von einem Stab blockiert, der auf der Arbeitsfläche angebracht wird.
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CODIERUNG DER KÜRZEL
Die Codierung der BR-Räumwerkzeuge ist folgendermaßen zu lesen:
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RÄUMWERKZEUG – EIGENSCHAFTEN, ABMESSUNGEN UND ANWENDUNGSPARAMETER
*siehe folgende Seite für die Eigenschaften des einstellbaren Räumwerkzeugs BR-G12A
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VORBOHRUNG ZUM DREHRÄUMEN IN PROFILEN: SECHSKANT, QUADRAT, TORX®.
Vor dem Räumvorgang muss am Kopf der Vorbohrung unbedingt eine Abkantung ausgeführt werden. Die Tiefe der Vorbohrung wird um: 20%-40% gegenüber dem zu erstellenden Profil erhöht. Die beste Lösung wäre jedoch, am Ende der Bohrung eine Auslaufrille zu machen, um die Spanabfuhr zu erleichtern.